Wie geht
es Ronja?

Ronja feierte gerade ihren 20. Geburtstag. Wenn sie mit ihren Freundinnen und Freunden über Schule, Lehre und Gehalt redet, erkennt sie große Unterschiede zwischen den Geschlechtern, zum Beispiel bei der Auswahl unterschiedlicher Schulen oder Lehrberufen. Außerdem verstehen Ronja und ihre Freundinnen nicht, warum Lehrer*innen ihnen oft nicht das Gleiche zutrauen wie den männlichen Kollegen. Einige von Ronjas Freund*innen leben in einer nicht heterosexuellen Beziehung. Ronja macht sich viele Gedanken über die eigene Geschlechtsidentität und Sexualität. Die Schulbücher beinhalten oft aber nur geschlechterspezifische Klischees und klassische Geschlechterrollen.

Wer besucht welche Schule?


Frauen Männer
AHS-Oberstufe 58 % 42 %
Berufsschule 33 % 67 %
Berufsbildende Mittlere Schulen 58 % 42 %
‒ technisch-gewerblich 16 % 84 %
‒ kaufmännisch 52 % 48 %
‒ wirtschaftsberuflich 77 % 23 %
Berufsbildende Höhere Schulen 53 % 47 %
‒ technisch-gewerblich 28 % 72 %
‒ kaufmännisch 58 % 42 %
‒ wirtschaftsberuflich 87 % 13 %
Kindergartenpädagogik 93 % 7 %

Quelle: Bildung in Zahlen 2020, Statistik Austria

Studienrichtungen und Geschlechter 2018/19


Quelle: IHS Studierenden Sozialerhebung 2019

  • Eine Entscheidung für eine bestimmte Schulrichtung fällt oft nicht nach Interessen und Kompetenzen, sondern hängt vom Geschlecht ab. […] Mädchen besuchen üblicherweise sozial- oder wirtschaftsberufliche Schulen und Burschen überwiegend technische Schulen.


    Arbeiterkammer Oberösterreich, Frauenmonitor

  • Wie viel „wert“ Frauenarbeit oder Männerarbeit ist, bleibt letztlich eine gesellschaftspolitische Frage, bei der wir Frauen uns durchsetzen müssen.

    Johanna Dohnal, erste Frauenministerin in Österreich

Ronja fordert:

  • Gemeinsame Schule für 10-14 jährige in verschränkter Form, um Chancengleichheit unabhängig von Herkunft und Geschlecht herzustellen.
  • Gendersensible Bildungsarbeit in Bildungseinrichtungen, um geschlechterspezifische Stereotype nachhaltig abzubauen.
  • Rechtliche Verankerung von bundesweit einheitlichen Standards für geschlechtersensible Ausbildung aller Pädagog*innen.
  • Verbot von geschlechterdiskriminierenden und klischeehaften Darstellungen in Kinder- und Jugendmedien, vor allem aber in Schulen und Kinderbildungseinrichtungen.
  • Verbot von kommerziellen Medieninhalten, Werbungen und Marketingstrategien, die Menschen in klischeehafter und/oder sexistischer und abwertender Weise darstellen.
  • Verbindliche Qualitätskriterien sowie eine staatliche Finanzierung, die eine qualitativ hochwertige, inklusive Sexualpädagogik ermöglichen. Ebenso muss die Autonomie der Schulen sichergestellt bleiben, damit sich Schulen für externe sexualpädagogische Expert*innen entscheiden können.

Hilf Ronja!

Ronja hat sich vorgenommen, viele Menschen über diese Ungerechtigkeit zu informieren, damit es ihre Enkeltochter einmal besser hat. Hilf Ronja und teile diese Seite mit deiner Familie und deinen FreundInnen!